Spielen ohne Meisterschaft - Tagebuch des Nichthelden

Allgemeine Informationen zu den Masteries. Kombinationen mit anderen Masteries könnt ihr hier ebenfalls diskutieren.

Moderatoren: Handballfreak, FOE

Was meint ihr? Soll aus dem Nichthelden ein Held werden und dessen Geschichte weiter erzählt werden?

Auf jeden Fall!
11
39%
Weis nicht - schau doch mal wie weit man ohne Meisterschaft so kommen kann.
16
57%
Ist mir doch egal!
1
4%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 28

Benutzeravatar
FourOfFour
Schamanenleger
Beiträge: 190
Registriert: 26.01.2008, 17:30

Wieder auf dem Pfad des Helden...

Beitrag von FourOfFour » 22.03.2014, 19:21

Erwacht

Die neue Rüstung sieht nicht nur aus, als wäre sie für mich gefertigt worden, sie passt wie eine zweite Haut.Ich spüre, wie meine Kräfte weit über das hinauswachsen, was ich von der Magie meiner vorherigen Ausrüstung gewohnt war. Der Panzer, wenngleich leicht und geschmeidig, macht den Eindruck, dass er Felsen aufhalten könnte und der Helm scheint gemacht um selbst den Blitzen Zeus' zu widerstehen. So gewappnet sollte es doch möglich sein, der Horde Tigermenschen siegreich zu begegnen, die sich sicher noch immer in den Feldern versteckt. Die Zeit meiner sonderbaren Abwesenheit ist lange genug gewesen, um hier neues Getreide wachsen zu lassen und ich fürchte, auch die Katzenwesen haben für Nachschub gesorgt.
Schon nach wenigen Schritten, die ich von der schützenden Stadtmauer aus in Richtung freies Feld gehe fliegt der erste Pfeil eines im Hinterhalt liegenden Tigers auf mich zu und auf meine Rüstung vertrauend mache ich nicht mal einen Versuch, dem Geschoss auszuweichen. Mit einem metallischen Klirren prallt der Pfeil an dem golden schimmernden Panzer ab und hinterlässt an dem golden schimmernden Teil weder Kratzer noch Beule. Mit gehobener Keule laufe ich auf den Tiger zu, der schnell einen neuen Pfeil an die Sehne seines Bogen legt. Schnell – aber nicht schnell genug, denn noch bevor er erneut auf mich anlegen kann bin ich in seiner Nähe, womit seine Fernwaffe sich als unbrauchbar erweist. Der Knaller des Ichtiers verrichtet wie vermutet sein tödliches Werk gerade Rechtzeitig, dass ich mich vor dem herannahenden Panther mit den beiden Äxten zurückziehen kann.
Den hatte ich beinahe vergessen und ich vermute, dass die Durchschlagskraft der Äxte der Rüstung doch erheblich schaden könnte. Nicht besonders erpicht auf eine weitere Reinkarnation bewege ich mich in Richtung Stadtmauer und greife nach der Schneekugel – wegrennen und Eis werfen hat sich immer bewährt und aus dem Augenwinkel kann ich sehen, wie der Panther einfriert. Meine Chance. Ich tausche die Kugel gegen die Keule, trete an die Eisstatue heran und lasse der Wut, die sich in mir angestaut hat, freien Lauf.
Nach etlichen schnell ausgeführten Schlägen zerbricht der Panther im Eis in tausend Stücke und noch völlig außer Atem trete ich einen Schritt zurück. Das sowohl im physikalischen als auch im metaphorischem Sinne.
Was war denn das?
So unbeherrscht, so im Rausch der einem Berserker zur Ehre gereicht hätte, habe ich noch in keiner Schlacht gekämpft. Bin das ich? Hat die Rüstung mich so verändert? Hat sich in der dunklen Zeit, die ich erlebt habe, in mir etwas verändert?
Zeigt sich jetzt, wie dunkel diese Seite der Magie ist?
Gerate ich in den Sog dieser dunklen Seite?
Tief durchatmend gehe ich langsamen Schrittes den vorgezeichneten Weg weiter, der mich in einen wahren Wals aus Bambus bringt, doch die bedrückenden Gedanken wollen mir nicht von der Seele fallen.
Werde ich nun doch zum Monster? Zu einer der schattenhaften, unmenschlichen Kreaturen, die ich bekämpfen will? Oder ist einfach die Kraft, die in mir gewachsen ist, viel zu mächtig, um sie zu beherrschen?
Oder ist es ein Geschenk? Ist es vielleicht eine Wohltat, diese Kraft zu haben und nicht ständig die Reinkarnation zu erleben? Habe ich einen Gönner, der bereits weiß, dass ich ohne diese Kräfte meine Aufgabe nicht bestehen kann?
Mir fällt der Traum wieder ein, in dem diese Alptraumarmee vernichtet wurde und die Stimme die mir sagt, dies sei meine Aufgabe. Seit ich in Helos losmarschiert bin sind die Monster größer, stärker und geschickter geworden. Der Telkine scheint seine besten Mittel für den Schluss aufzusparen.
Ich beschließe, die Kräfte bei nächster Gelegenheit erneut zu testen und genau zu beobachten, was sie anrichten und was ich dabei empfinde, denn eins ist sicher: In ein Monster will ich auf keinen Fall verwandeln.
Der Bambuswald von Quinba umgibt mich mit seinen riesigen Pflanzen und einem leisen Rauschen bei dem es schwer fällt zu glauben, dass Bambus nur ein Gras ist. Dieses hier wächst so hoch in den Himmel, dass es mit jedem Baum mithalten kann und erreicht dabei so große Durchmesser, dass man aus einem einzigen Stück ein Kanu fertigen könnte. Der Waldboden dämpft meine Schritte und die kühle Luft im Wald lädt dazu ein, tief durchzuatmen.
Es kostet schon ein bisschen Überwindung den Krieg um mich herum nicht zu vergessen und auf der Hut zu bleiben, denn trotz der scheinbar freundlichen Umgebung ist klar, dass ich mich nicht auf einem Ausflug befinde.
Der festgetrampelte Pfad auf dem ich mich bewege ist bis zu nächsten Biegung gut einsehbar und wenngleich der Bambus hier riesig erscheint ist er nicht groß und dicht genug, um gefährlichen Gegnern als Deckung zu dienen. Der Weg ist also sicher und was mich hinter der Biegung erwartet ist so grotesk, dass ich zunächst an eine Falle oder einen Hinterhalt glaube.
An einen Felsen angelehnt steht ein Mann stämmiger Natur, mit braun gebrannter Haut, von der er allerdings sehr viel mehr zeigt, als in dieser Gegend sonst üblich ist. De Mann ist bis auf einen Lendenschurz nackt und so offensichtlich unbewaffnet, dass der Gedanke an einen Köder nur zu naheliegend ist. Obwohl ich die Umgebung genauestens mustere, kann ich aber keinen versteckten Angreifer ausmachen. Mir selber zur Vorsicht ratend nähere ich mich dem Mann in der Mitte auf dem Weg um, falls es doch ein Hinterhalt sein sollte, einen Gegner früh sehen zu können.
Kein Feind erscheint, kein Pfeil sirrt durch die klare Luft und kein Rascheln neben dem Weg kündigt eine unerwünschte Annäherung an. Also winke ich dem Mann ein freundliches „Hallo“ entgegen und warte ab, wie er reagiert.
Er schaut mich zunächst von oben bis unten an, scheint meine Rüstung und Bewaffnung zu begutachten und spricht dann mit einer Stimme der man anhört, dass sie es gewohnt ist, Befehle zu erteilen.
Er stellt sich mir in knappen Worten als General Rang Ju vor und seine Körperhaltung und Gestik unterstreicht, dass er einen militärischen Hintergrund hat. Bereits nach wenigen Sätzen mischt sich aber die Resignation in seine Stimme als er mir erzählt, dass er den Kampf gegen die Horden der Monster zwar aufgenommen hat, am Ende aber einsehen musste, dass er ihn nicht gewinnen kann. Im Angesicht der Enttäuschung hat er sich aller seiner Waffen entledigt, dem Kampf entsagt und sich vor Scham in diesen Bambuswald zurückgezogen.
Wenngleich ich es ihm nicht verdenken kann kommt so etwas wie Verachtung ihm gegenüber in mir auf.
Er, der General mit militärischer Ausbildung, der geschulte Kämpfer und Stratege resigniert und läuft davon. Ich, der Bauer, der Tölpel den ein übellauniges Schicksal in diesen Kampf geworfen hat, habe diesen Luxus nicht.
Auf der anderen Seite tut er mir zwar leid, da es ihm aber an nichts fehlt und er sich bester Gesundheit zu erfreuen scheint, kann ich nichts weiter für ihn tun und setze meinen Weg fort. Der Beschreibung des Generals war zwar zu entnehmen, dass er seine Waffen in einer Höhle zurückgelassen hat, ich zweifle aber sehr daran, dass sie zu mir passen würden oder meiner Keule sogar überlegen sein könnten. Ich fasse den Beschluss die Zeit nicht damit zu verschwenden, eine unbekannte Höhle nach fragwürdigen Waffen zu durchsuchen und gehe meines Weges.
Schon wenige Biegungen später stoße ich erneut auf Kreaturen, denen ich lieber aus dem Weg gegangen wäre. Auf einer Lichtung die sich nicht umgehen lässt, lagert eine Gruppe Dragoner, die schon wegen ihrer unerhörten Größe furchteinflößend wirken. Aus der Ferne kann ich an den Waffen bereits erkennen, dass es ein gut ausgerüsteter Trupp ist, der aus Bogenschützen, Schwertkämpfern und einem Kerl mit einem magischen Stab besteht. Zu viele, um sich nur auf die Qualität der Rüstung zu verlassen. Zu gut bewaffnet, um einen offenen Angriff zu wagen. Dazu stehen sie so nahe zusammen, dass es schwierig wird, die Aufmerksamkeit nur eines einzelnen zu wecken. Trotzdem ist es diese Strategie für die ich mich am Ende entscheide. Den mir nächsten Gegner trifft eine Eiskugel und im Galopp rennt er in meine Richtung, offensichtlich seinen Kumpanen zurufend, was ihn triebt. Alle fünf eilen ihm sofort nach und das bekannte Spielchen aus rennen, umdrehen, Eis werfen und weiterlaufen beginnt.
Noch im Laufen wird mir klar, dass ich so lange in meinem Dämmerzustand lag, dass ich anscheinend vergessen habe, wie meine Kämpfe früher aussahen. Ich griefe nach der Schriftrolle an meinem Gürtel, die der Beschwörung der Harpyien dient, muss aber feststellen, dass ich wohl daneben gegriffen habe. So viele der streitbaren Schönheiten habe ich beschworen und immer war die Formel die gleiche. Diese hier schient mir zwar bekannt, einige der Worte sind mir aber fremd und es fällt im Laufen nicht leicht, sie zu entschlüsseln.
Gleich nachdem es vollbracht ist, lässt mich der Windstoß erschauern, den die Flügel der beiden Vogeldamen erzeugen, die sich links und recht neben mir wie aus dünner Luft manifestieren. Was für ein Anblick! Dutzende ihrer hilfsbereiten Geschwister sind bereits für mich in den Kampf gezogen, haben mich unterstützt und sicher mehr als eine Reinkarnation verhindert. Ich habe sie schätzen gelernt, aber das was hier neben mir schwebt, raubt mir den Atem.
Mächtiger als gewohnt schweben sie auf riesigen Schwingen und in allen Farben glitzernd auf der Stelle. Die Krallen an ihren Füßen sind enorm und das Kampfgeschrei, mit dem sie sich auf den ersten der Dragoner stürzen, der sich uns nähert, lässt das Blut in meinen Adern gefrieren.
Der Dragoner ist zwar weniger zimperlich, dem Sturm den die beiden Geschöpfe um ihn herum entfachen und der selbst im Tsongmo als Naturgewalt gelten würde, hat er aber nichts entgegen zu setzten. Seine Kräfte schwinden, als eine der Harpyien einen Blitz auf ihren Gegner abfeuert, der selbst aus Zeus' Hand nicht hätte gewaltiger sein können. Von der Energie des Blitzes getroffen haucht der Dragoner sein Leben aus und ich trete meinen fliegenden Unterstützern im Kampf gegen den nächsten Gegner bei.
Auch er und alle die ihm folgten, sind nach kurzem, sehr heftigem Gefecht besiegt und endlich habe ich die Zeit und die Ruhe, meine Aufmerksamkeit meinen Mitstreitern zu widmen.
Diese beiden Exemplare machen ihrem Ruf wahrlich alle Ehre. Man kann sich gut vorstellen, dass sie wirklich die Kinder von Thaumas dem Titanen und Elektra der Okeanide sind. Wie sehr es ihnen gelingt, den Zorn Zeus' über seine Gegner auszukippen wird mir noch deutlicher, als ich das Schlachtfeld überschaue, das wir hinterlassen. Abgetrennte Gliedmaßen, zerschlagene Schilde, geborstene Rüstung zerbrochene Waffen und eingeschlagene Schädel fallen ins Auge – das Fundament für den Hügel aus meinem Traum scheint gelegt.
Der Kampf mit diesen Dragonern währte nur kurz und wenngleich diese Harpyien größer und viel mächtiger sind als jene, die ich bisher beschworen habe, muss ich davon ausgehen, dass auch ihre Lebensspanne nur kurz ist.
Zum allerersten mal bemerke ich, dass ich noch nie Gelegenheit hatte, mich bei einer von ihnen für die geleisteten Dienste zu bedanken. Ich weiß nicht einmal, ob sie mich verstehen würden. Ich werde es aber nicht herausfinden, wenn ich es nicht versuche.
Ich winke beide zu mir und bin überrascht, wie lautlos ihre mächtigen Schwingen die Luft teilen, als sie nahezu geräuschlos in wenigen Ellen Entfernung landen und die verbleibende Strecke bis zu mir gelaufen kommen. Auf dem Boden wirken sie zwar noch immer majestätisch, es ist aber schnell klar, dass sie eigentlich in die Luft gehören.
Ich schaue dankbar in die Gesichter der beiden, wechsle von einer zur anderen einen Blick und kann an nichts anderes denken als daran, dass diese beiden ein Leben haben, das gerade lang genug währt, um mir im Kampf zu helfen. Ich finde Worte der Dankbarkeit für ihre uneigennützige Hilfe und gleichzeitig des Zornes und der Enttäuschung dafür, dass ich nicht Zauberer genug bin, ihnen ein länger währendes Dasein zu schenken.
Die beiden wechseln einen kurzen, intensiven Blick miteinander, bevor sich die links von mir stehende an mich wendet und mit sanfter Stimme zu mir spricht. Sie nennt mich beim Namen und sagt, sie sei Aello die Windsbraut, und ihre Schwester Okypede die Schnellflüglige. Sie erklärt mir, dass die Schriftrolle einen Zauber enthält, der diese vergänglichen Körper schaffe und mit ihrer Essenz fülle. Ein Geschenk des Zeus, gemacht, damit sie seinen Zorn auf seine Gegner niederprasseln lassen können. Sie blickt mich aus Augen an, die ich zum ersten mal als sanftmütig erkenne und ihr freundliches, schönes Gesicht passt so gar nicht zu der furienhaft wütenden Kreatur, die sie im Kampf ist. Sie versichert mir, dass nur der Körper zerfällt, den der Zauber schafft und das es nicht ihr eigentliches Wesen ist, das mir erscheint. Sie nennt es eine Rückkehr zu sich selbst, die stattfindet, wenn Sie mich verlässt und meint, es sei ihr eher wie eine Vision, wenn Sie an meiner Seite erscheint. Die Schriftrolle, sagt sie, sei ein Hilferuf den Sie hört. Eine Botschaft, die vermittelt, dass ich auf Feinde getroffen bin. Fast verschmitzt wirkt ihr lächeln, als Sie mir sagt, ich habe mächtige Freunde. Zwiedeutig erscheint mir ihre Bemerkung, die Harpyien hätten die Aufgabe, den Zorn Zeus' auf dessen Feinde zu speien, weil Sie hinzufügt, meine Feinde seien auch Zeus' Feinde, weshalb dieser Zauber überhaupt nur möglich wäre. Sie darf keinem Unschuldigen etwas zuleide tun.
In diesem Moment werden ihre Augen trübe und mit einem Lebewohl das sie aushaucht zerfällt der Zauber und die beiden Hüllen brechen leblos zusammen.
Nichtsdestotrotz hat die kurze Unterhaltung meine Laune bedeutend gehoben. Meine Feinde sind die Feinde von Zeus persönlich. In mir wächst eine Vermutung darüber, wer der Gönner ist, der mich am Leben hält und mich so königlich versorgt.
Beschwörer 62 - alles durch
Zauberbrecher 62 - alles durch
Haruspex 62- alles durch
Eroberer 66 - alles durch und zum Farmer geworden

Und Arty, der Nichtheld ohne Meisterschaft

Benutzeravatar
FourOfFour
Schamanenleger
Beiträge: 190
Registriert: 26.01.2008, 17:30

Leer

Beitrag von FourOfFour » 22.03.2014, 19:21

Platzhalter für Fortsetzung

Hallo Forum - an dieser Zeile seht ich schon, dass es weitergehen soll...

Langsam aber sicher.
Sicher aber ohne Bilder aus dem Spiel, da ich aus den folgenden Sequenzen kein Material mehr besitze.

Ich mag das Thema nicht unfertig liegen lassen, denn das Ende, das ich für meinem Arty geplant habe, will ich ihm noch gönnen.

Ihm, euch - und mir.

Gruß - 4of4
(der sich freut, dass das Tagebuch noch immer gelesen wird)
Zuletzt geändert von FourOfFour am 22.03.2014, 19:32, insgesamt 1-mal geändert.
Beschwörer 62 - alles durch
Zauberbrecher 62 - alles durch
Haruspex 62- alles durch
Eroberer 66 - alles durch und zum Farmer geworden

Und Arty, der Nichtheld ohne Meisterschaft

Benutzeravatar
FourOfFour
Schamanenleger
Beiträge: 190
Registriert: 26.01.2008, 17:30

Nochmal leer

Beitrag von FourOfFour » 22.03.2014, 19:24

Auch das ein Paltzhalter.

Ich hoffe, die Mods nehmen es mir nicht übel,
ich fürchte aber, der Thread wird erneut etwas länger...

Gruß - 4of4
Beschwörer 62 - alles durch
Zauberbrecher 62 - alles durch
Haruspex 62- alles durch
Eroberer 66 - alles durch und zum Farmer geworden

Und Arty, der Nichtheld ohne Meisterschaft

Antworten